Die Geschichte der ätherischen Öle

Duftende Tonkabohnen auf dunklem Hintergrund

Die Geschichte der Wirkkraft von Pflanzen und ihrer ätherischen Öle ist sehr alt und erfährt heute ein echtes Revival. Und auch wir fanden den Weg zu ihnen, um sie in einer grossen Produkteauswahl anzubieten – für Zuhause, im Büro, im Wellness-Bereich, für Yoga-Studios, Hotels, Restaurants und mobil für ins Auto oder in die Handtasche. 100% natürlich, keine Synthetik, ohne Parabene – das ist unser Antrieb und unser Anliegen. Aber tauchen wir jetzt ein in ein bisschen Vorgeschichte:

Düfte überdauerten Tausende von Jahren
Schon 5000 vor Christus wurden bei Ausgrabungen im Irak und Pakistan Tongeräte zum Destillieren von Kräutern entdeckt. Ihr Duft dürfte religiösen Ritualen gedient haben sowie als Göttergabe. Auch die Ägypter erfanden später eine einfache Destillationsmaschine zur Gewinnung des Öls aus Zedernholz. Ihre Toten balsamierten sie mit dem Öl von Zeder, Nelke, Zimt, Muskatnuss und Myrrhe ein. Diese Düfte waren bei Ausgrabungen Anfang des 20. Jahrhunderts immer noch leicht wahrnehmbar. Die Ägypter verwendeten die Öle aber auch für medizinische und kosmetische Zwecke. Das Wissen um die Extraktion von ätherischen Ölen machten sich dann auch die Griechen und später die Römer zunutze. Auch sie erkannten deren medizinische und aromatische Wirkung. Wohl unabhängig von den Europäern entdeckten auch die Chinesen und Inder die Wirksamkeit ätherischer Öle.

Einsatz gegen Krankheiten erfolgreich
Im Mittelalter wurde nebst der Destillation von ätherischen Ölen auch das Trocknen und Pulverisieren von Pflanzenteilen in Form von Tees und Riechpulver zur Haltbarmachung über den Winter angewendet. Im Kampf gegen die Pest im 14. Jahrhundert, an welcher Millionen von Menschen starben, verwendete man auch pflanzliche Zubereitungen, auch in Form von ätherischen Ölen. Paracelsus untersuchte im 15. Jahrhundert die Wirkung ätherischer Öle als Heilmittel. In dieser Zeit wurden immer mehr verschiedene Pflanzen destilliert, unter anderen Weihrauch, Wacholder, Rose, Salbei, Rosmarin.

Der Ursprung des modernen Parfüms
Im 16. und 17. Jahrhundert erkannte man die Öle als Grundstoff für Parfüms. Im 19. Jahrhundert wurden die wirksamen Inhaltsstoffe der Heilpflanzen erstmals isoliert. So konnte der Wirkstoff konzentriert und genau dosiert verabreicht werden. Diese Dosierbarkeit bildete den Grundstein der heutigen Pharmazie. Wirksamkeiten liessen sich exakt überprüfen, und Studien konnten den Nutzen eines bestimmten Mittels dadurch belegen. Im 20. Jahrhundert wurde das Wissen zur Trennung der einzelnen Bestandteile von ätherischen Ölen zur Herstellung von künstlichen Ölen und Medikamenten verwendet. Diese künstlichen Öle waren wesentlich billiger in der Produktion und verdrängten so schnell die rein pflanzlichen Präparate.

Heute erfahren die natürlichen ätherischen Öle wieder eine grosse Nachfrage, insbesondere im Duft- und Kosmetik-, aber auch im Heilbereich.

100% natürlich oder nicht?

Flaschen mit ätherische Ölen und Kräutern

Mittlerweile dringen immer mehr Produkte auf den Markt, welche viel Natürliches versprechen. Der Auftritt der Verpackung ist so gestaltet, dass das Produkt möglichst authentisch natürlich daherkommt. Bei genauerem Betrachten, namentlich dem Lesen der Inhaltsstoffe auf der Rückseite lässt sich dann allerdings sehr schnell erkennen, dass die Inhaltsstoffe oft nur zu einem sehr kleinen Teil aus 100% natürlichen Rohstoffen bestehen, wenn überhaupt. Man könnte das auch klar als «Irreführung des Konsumenten» bezeichnen. Man will etwas simulieren, das dem Echten, Wahren und dem Trend entspricht, tut dann aber ganz bewusst das Gegenteil. Der Grund dafür dürfte meist wohl die Kostenfrage sein. Synthetische Stoffe sind um einiges günstiger als 100% natürliche Rohstoffe. 

Synthetisch ist einfacher
Dies liegt auf der Hand, weil natürliche Rohstoffe in der Natur mit viel Aufwand geerntet werden müssen, während synthetische Stoffe im Labor multiplizierbar produziert werden können. Diese Stoffe sind meist viel weniger komplex als natürliche. Trotzdem oder vielleicht sogar gerade deswegen können sie bei Kontakt häufig Kopfschmerzen, Augenbrennen oder sonstige unangenehme Wirkungen erzeugen. Ein einziges, sortenreines ätherisches Öl kann über 400 Inhaltsstoffe umfassen.

Natürlich ist angenehmer
Von Duft- oder Parfümölen unterscheiden sich 100% natürliche ätherische Öle enorm. Duft- und Parfümöle enthalten synthetische oder naturidentische Duftstoffe. Synthetische Duftstoffe stammen aus dem Labor. Auch Geschmacksstoffe für die Lebensmittelindustrie werden oft im Labor hergestellt. Ein besonderes Merkmal von synthetischen Duftstoffen gegenüber 100% natürlichen ist, dass der Duft oft in der Nase «hängen» bleibt über längere Zeit. Das kann sich als sehr unangenehm anfühlen, weil der Duft möglicherweise zeitlich oder örtlich nachwirkend noch wahrgenommen wird, obwohl kein Bedürfnis mehr danach vorhanden ist.

Haupt-Unterschiede von 100% natürlichem ätherischem Öl zu Duft- oder Parfümöl:

Natürlichkeit:
Ätherisches Öl: Rein aus echten Pflanzen, oft Bio.
Duft-/Parfümöl: Vollkommen/teils aus dem Labor.

Duft:
Ätherisches Öl: Sanft bis sehr intensiv. Blumige und fruchtige Noten verflüchtigen sich schneller als holzige, harzige.
Duft-/Parfümöl: Langanhaltende Kompositionen.

Preis:
Ätherisches Öl: Preiswert bis sehr kostenintensiv (Bsp. Rose, Jasmin).
Duft-/Parfümöl: Meist im Preisniveau ähnlich untereinander.

Vorsicht mit Mogelpackungen
Wenn ein angeblich 100% natürliches ätherisches Öl sehr preisgünstig verkauft wird, ist Vorsicht geboten. Dann gilt es zu prüfen – auch mit der eigenen Nase – ob es sich hierbei tatsächlich um den Inhalt handelt, der versprochen wird. Oftmals kommt es vor, dass Produzenten aus Kostengründen einen Anteil synthetischer Stoffe beimischen. Dies wird oft als «mit 100% natürlichen ätherischen Ölen» deklariert, was ja so nicht falsch ist. Es sagt allerdings nichts darüber aus, wie hoch der Anteil an den natürlichen Ölen ist, der sich im Produkt befindet. Wird das Produkt als «100% natürlich» deklariert, dann muss es das auch sein.