Aromatherapie
Aromatherapie: Geist und Körper vereint - für wahre Glücksmomente durch die Sinne
Wir nehmen die Welt über unsere Sinne wahr. “Düfte öffnen die Tür zum Jenseits”, das besagte man bereits im Mittelalter. Damals galten Gewürze als Vermittler zum Paradies. Was für eine wunderschöne Vorstellung. Dass Gerüche unser Gemüt positiv beeinflussen können, ist uns allen wohl bekannt. Der Geruch von Grossmutter’s Küche, wenn wir zu Besuch sind, ein warmes Rosenbad, warme Honigmilch, all dies ruft positive Emotionen und Erinnerungen bei uns hervor. Doch die Kraft der Aromatherapie ist noch viel tiefgreifender.
Hier ein kurzer Überblick, bevor wir mehr ins Detail gehen:
-> Über die Nase hinweg reagiert unser Gehirn sofort auf die Düfte.
-> Ätherische Öle beeinflussen unsere Stimmung positiv.
-> Aromatherapie wirkt tief auf unser Gedächtnis ein.
-> Düfte können unser Kaufverhalten beeinflussen, Wohlbefinden stiften oder, je nach Duftsorte, sogar Anregung schenken.
-> Bei Massagen und in der Medizin kommen hochkonzentrierte ätherische Öle zum Einsatz, die mit einem Basisöl, für ein einfaches Auftragen, vermischt werden.
Aromatherapie - Was ist es?
Schlafmangel, Ängstlichkeit, Schmerzen? Aromatherapie soll helfen. Funktioniert das aber wirklich?
Laut Definition handelt es sich bei der Aromatherapie um eine komplementäre und Alternativ-Medizin. Diese setzt Pflanzenextrakte (genauer gesagt; Pflanzenöle) ein, um positive Effekte auf die Stimmung und unser Wohlbefinden auszuüben. Ausserdem sollen diese Pflanzenextrakte den natürlichen Heilungsprozess im Körper anregen und verbessern. Schauen wir uns das etwas genauer an.
Das Geheimnis der Aromatherapie — Wie wirkt es?
Düfte, genau so wie alles andere in dieser Welt, sind aus Molekülen aufgebaut. Unterschiedliche Moleküle enthalten unterschiedliche Duftstoffe. Wenn Sie zum Beispiel an einer Rose schnuppern, so atmen Sie genau genommen deren freigesetzten Moleküle ein, welche die Rose in die umgebende Luft entlässt. Diese Moleküle reisen durch die Nase hoch bis in die Nasenschleimhaut und den Riechnerv. Hier in diesem Nerv befinden sich hoch empfindliche olfaktorische Rezeptoren. Sobald diese die freischwebenden Moleküle identifizieren, wird ein Signal ans Gehirn und das limbische System geschickt. Das limbische System ist unser Lern- und Gedächtniszentrum, und ein wichtiger Teil des limbischen Systems ist die Amygdala. Diese ist zuständig für die Regulierung unserer Emotionen. Weil die Nase direkt mit der Amygdala und dem limbischen System in Verbindung steht, reagieren wir umgehend emotional auf den Kontakt mit Düften. Wenn zum Beispiel der Rosenduft an Romanze und Liebe erinnert, so kommen plötzlich romantische Gedanken und Empfindungen auf. Oder wenn Lavendel Sie normalerweise entspannt, so wird dessen Geruch jedes Mal bestimmt entspannende Hormone in Ihrem Körper freisetzen.
Die Aromatherapie tut also tatsächlich dem Körper und der Seele gut und beeinflusst uns auf holistische Weise. Holistisch heisst, dass Body-Mind-Spirit in einen natürlichen Einklang kommen. Studien haben nachgewiesen, dass der Einfluss von Düften auf direktem Weg über die Nase unsere Emotionen, Hormone und Heilungsprozesse positiv beeinflusst und uns Wohlbefinden spendet.
Was sind natürliche ätherische Öle?
Mit natürlichen ätherischen Ölen bezeichnet man flüssige Extrakte einer Pflanze, welche über Destillierung oder mechanische Kaltpressung aus Teilen der Pflanze gewonnen werden. Diese ätherischen Öle bestehen aus natürlichen chemischen Komponenten, welche der Pflanze seine “Essenz”, also seinen Duft verleihen. Man setzt diese Öle in der Aromatherapie, in der Herstellung von Parfüms, Nahrungsmitteln und in der Medizin ein.
Wie funktioniert’s?
In der Aromatherapie verwendet man ätherische Öle, um Krankheiten zu behandeln, Entspannung zu schenken und den natürlichen inneren Heilungsprozess anzukurbeln. Das Öl kann aus unterschiedlichen Teilen der Pflanze gewonnen werden, wie z.B. aus Knospe, Blüten, Stengel, Rinde oder Wurzeln. Das hochkonzentrierte Öl wird normalerweise mit einem anderen Basisöl oder Alkohol vermischt – je nachdem, wie und wofür man es anwenden möchte.
Es gibt dabei zwei Hauptkategorien, wie man es anwenden kann:
Das Inhalieren des ätherischen Öls in Form von Gas oder das Einmassieren über die Haut in Form von Massage-Öl.
Sie fragen sich vielleicht: “Warum sollte etwas, das man auf die Haut aufträgt, das Gehirn beeinflussen können?”
Dass das Inhalieren des ätherischen Öls eine direkte emotionale Wirkung auf unser Gehirn und die Stimmung hat, ist uns bereits klar. Die Nase stellt einen direkten Weg zum Gehirn dar, und so gelangen die Moleküle direkt zur Amygdala – unser Zentrum im Gehirn, das für das Regulieren der Emotionen zuständig ist. Aber nicht nur der Riechnerv ist mit dem Gehirn verbunden, auch die Nerven in unserer Haut sind es. So haben die flüchtigen Moleküle des ätherischen Öls also zwei Andock-Stellen: Die Rezeptoren im Riechnerv und die Rezeptoren in der Haut und Körper. Manche ätherischen Öle wirken sedierend und entspannend, andere hingegen anregend und wachmachend.
Einige bekannte Öle und ihre Effekte
Lavendel kann Infektionen, verursacht durch Bakterien oder Pilze, bekämpfen. Ausserdem reduziert es Stress, lindert Kopfschmerzen, hilft bei Verbrennungen und anderen Schmerzen. Es stärkt auch das Immunsystem und verbessert die Schlafqualität. So soll der Schlaf dank Lavendel, laut Studien, tiefer und erholsamer sein.
Pfefferminze macht uns nicht nur nostalgisch und glücklich, sondern soll auch bei der Bekämpfung von Mikroben-Infektionen, Pilzen und Entzündungen wirksam sein. Nicht zu vergessen, es ist unglaublich verdauungsfördernd und gut für den Magen.
Zitrone stärkt nicht nur unser Immunsystem, es reinigt auch die Haut von Akne und ist als Detox hochwirksam.
Wie wende ich es an?
Ätherische Öle sind so kraftgeladen und potent, dass ein paar wenige Tropfen schon zur Aromatherapie ausreichen. Das reine Öl kann auf die Haut in kleinen Mengen (1 – 2 Tropfen) aufgetragen werden (ACHTUNG, es gibt Öle, die nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden sollten: einige Öle wirken Photoaktiv, und Zimt verursacht schwere Hautreizungen – erfahre mehr über die einzelnen Öle im Buch «Himmlische Düfte»). Wenn Sie es als Massage-Öl auf die Haut auftragen möchten, empfiehlt sich eine Vermischung mit einem neutralen Öl, wie Kokosnuss- oder Mandelöl, das sich gut verteilen und auftragen lässt. Das reine ätherische Öl ist so stark, es könnte andernfalls die Haut irritieren, austrocknen und unangenehmen Juckreiz hervorrufen.
Jeder ist unterschiedlich empfindlich. Deshalb empfiehlt sich beim Erstgebrauch von jedem Öl, dass Sie es zuerst in kleinen Mengen testen und schauen, wie Ihre Haut reagiert.
Ob Sie sich für die Anwendung im Massage-Öl, oder im Aroma Diffuser als Raumduft entscheiden – auf keinen Fall sollten Sie das ätherische Öl verzehren! Das kann schwerwiegende Folgen für die Leber, Nieren, Haut und andere Organe haben.
Ausserdem sei Vorsicht bei der Anwendung bei Kindern und Frauen in der Schwangerschaft und Stillphase geboten.
Geheimtipp: Sie können die ätherischen Öle auch gut selber mischen und Ihre ganz persönliche Duftnote kreieren!